Man kann wohl mit Fug und Recht behaupten, dass dieses besondere Virus unheilbar ist. Wer sich von den Equiden um den Finger, pardon, um den Huf hat wickeln lassen, bleibt meißt mit Leidenschaft in der „Pferdebubble“ irgendwie hängen. 

Pferdemenschen sind an und für sich genommen ein besonderer Menschenschlag. Es mangelt an Zeit und Geld, häufig an Freunden und sauberer Kleidung, aber umso reicher an Widerstandskraft (bei Minusgraden mit Turnshuhen durch tiefe Matschpaddocks zu waten, um das Tierchen in den Stall zu holen, verlangt schon etwas ab) und Einfühlungsvermögen (natürlich geht das Pferd nicht durch die gefährliche Pfütze, wo es doch kurz vorher noch in der Trinkwanne geplanscht hat). 

Natürlich ist dies mit einem gewissen Augenzwinkern zu betrachten. 

Abseits aller romantisierten Gedanken lässt sich allerdings festhalten, dass die Faszination und Passion zu Pferden meist ein Leben lang begleitet. Die Autorin nimmt sich davon selber nicht aus. Woher ich selber die Pferdeliebe „geerbt“ habe, kann ich genau gar nicht sagen, da in meinem näheren Umfeld außer mir selbst niemand diesem Virus verfallen ist. Die Begeisterung für Pferde und Ponies hingegen zeichnete sich bereits früh bei mir ab, sodass sich im Laufe der Zeit einiges an Erinnerungen, nicht zuletzt durch die Leidenschaft zur Pferdefotografie, gesammelt haben. Und darum soll es heute im Speziellen gehen. 

Heute, das heißt am 20. August. Heute ist Welttag des Pferdes. Den Equiden ist dieser Tag gewidmet und darum soll es heute gehen. 

Man kann wohl sagen, dass Pferde, ungeachtet der Rasse oder Farbe, edle und faszinierende Tiere sind. Sie haben unbeschreibliche Charaktere mit ganz feinen Sinnen; sie zeigen sich häufig als durchaus gelehrig und auch menschenbezogen, was sie zu idealen Freizeitpartnern macht. Und dies nicht nur im Reit- und Fahrsport. Sie gehen zu ihren Menschen, aber auch natürlich innerhalb ihrer eigenen Art, häufig tiefe Bindungen ein, haben ein ausgeprägtes Sozialverhalten (weshalb sie nicht einzeln gehalten werden sollten) und entsprechenden Bedürfnissen. 

Im Laufe der Evolution und auch – natürlich – durch gezielte Züchtungen, haben sich mitunter sehr ausgeprägte Merkmale bei Pferden und Ponies entwickeln können. Auch wenn grundsätzlich der Leitspruch „ein Pferd ist in erster Linie ein Pferd“ stimmt, so gibt es sehr sehr feine Unterschiede zwischen den einzelnen Exemplaren. Nicht nur auf Äußerlichkeiten bezogen, sondern auch hinsichtlich der Charaktereigenschaften gibt es sehr wohl Differenzierungen. Während z.B. Kaltblutpferde eher für schwere Last- und Zugarbeiten gezüchtet wurden, und neben ihrem kräftigen stabilen Exterieur über einen eher ruhigen gutmütigen Charakter verfügen, so sind doch beispielsweise Vollblüter eher zierlich und mit mehr „Dampf im Kessel“ gezüchtet worden, da sie u.a. bei Pferderennen oder Distanzritten eingesetzt werden. 

Faszinierend ist die Welt der Pferde allemal. Sie in ihrem Wesen zu beobachten, die Schönheit und Eleganz zu bestaunen und sich dafür zu begeistern; darin liegt wohl einer der Schlüssel im Zusammenleben mit Pferden oder in der Pferdeliebe an sich. 

Auch wenn sich für mich im Laufe der Jahre gewisse Präferenzen z.B. bei den Pferderassen herauskristalisiert haben, so bleibt generell zunächst einmal die Faszination für Pferde an und für sich. Da werden Bücher gelesen, Filme geschaut, Bilder gezeichnet, Pferdesport beäugt und unterwegs beim Passieren einer Weide gerne mal ein verstohlener Blick auf die Tiere geworfen. Mitunter sucht man dann Veranstaltungen auf, die sich auf Pferde beziehen oder man besucht Reservoirs in denen (halb)wild lebende Pferde gehalten werden. Stundenlang schaut man den Tieren einfach zu, wie sie friedlich grasen, dösen, miteinander agieren und untereinander kommunizieren. 

Wer einmal in das Vergnügen gekommen ist ein doch eher scheues, recht natural lebendes Pferd streicheln zu dürfen und es schließlich doch vertrauensvoll den Kopf in seine Richtung neigt, um sich dann am Mähnenkamm oder Widerrist kraulen zu lassen, wird verstehen können, was dies bedeutet. 

Das Glück dieser Erde – nicht nur auf dem Rücken der Pferde. 

Ob es nun die sanfte, fast samtige Partie rund um Maul und Nüstern der Pferde ist, mit denen sie die Hand des Menschen inspizieren und Gerüche aufnehmen. Oder ob es die Augen sind, mit denen sie einen ansehen. Bekanntlich sind die Augen ja der Spiegel zur Seele – und Pferdeaugen gehören zu den Größen im Tierreich. Für mich gehören sie noch dazu zu den Schönsten. Bereits am Blick des Pferdes kann man ersehen, in welchem Gemütszustand es sich gerade bewegt. Gutmütig, neugierig, aufgeregt bis ängstlich oder gar panisch. Pferde haben ein „sprechendes“ Auge, an denen sich viel ablesen lässt. 

Dazu die feinen, spitzen Ohren, mit denen sie, wie auch mit ihren Augen, ihre Umgebung genau wahrnehmen. Ob sie diese neugierig nach vorn richten, gelassen zur Seite klappen oder abwehrend nach hinten richten; auch das Ohrenspiel der Tiere sagt sehr viel über ihre Stimmung aus und sin ein gutes Barometer in der Kommunikation zwischen den Tieren, aber auch im Zusammenleben mit (ihren) Menschen. 

Zweifelsohne sind Ponies und Pferde auch hinsichtlich ihrer ganzen Bewegungsdynamik etwas sehr Besonderes. Ein Pferd in Bewegung, ob nun unter dem Reiter oder z.B. im Freilauf auf der Weide, hat immer einen besonderen Reiz. 

Wer sich dafür begeistern kann und sich davon fesseln lässt, taucht mitunter in eine ganz ganz eigene Welt ein. 

In Worte lässt sich dies kaum fassen, weswegen ich bereits an dieser Stelle gerne Bilder sprechen lassen möchte. Stellvertretend aber zu Ehren aller Pferde! Ihnen und ihren Menschen wünsche ich einen schönen Weltpferdetag! 

Fotos: S. Hagedorn

Zum Welttag des Pferdes – eine Hommage

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