Das Fundament eines Pferdes bezeichnet die Gliedmaßen – also die Vorder- und Hinterbeine – inklusive der Gelenke, Sehnen, Bänder und insbesondere der Hufe. Es bildet die tragende Struktur des Pferdekörpers und ist somit entscheidend für die Beweglichkeit, die Leistungsfähigkeit und die langfristige Gesundheit des Tieres. Ein intaktes, korrekt gebautes Fundament ist nicht nur ein Kriterium für gutes Exterieur, sondern auch für die Funktionalität und Belastbarkeit eines Pferdes im täglichen Training oder Einsatz.
Die Bedeutung eines gesunden Fundaments
Ein gesundes Fundament ist Voraussetzung für ein leistungsfähiges Pferd, ganz gleich, ob es im Sport, in der Freizeit oder in der Arbeit eingesetzt wird. Probleme im Fundament – etwa Fehlstellungen, instabile Gelenke oder schwache Hufe – können zu chronischen Lahmheiten, Überlastungsschäden oder sogar dauerhaften Bewegungseinschränkungen führen. Die Basis jedes Fundaments ist dabei der Huf. Nicht umsonst sagt man: „Ohne Huf kein Pferd.“
Der Huf – Fundament des Fundaments
Die Hufe tragen das gesamte Gewicht des Pferdes und wirken als Stoßdämpfer bei jedem Schritt. Ihre Form, Härte, Elastizität und die Qualität des Horns sind entscheidend für die Belastbarkeit der Gliedmaßen. Ein gesunder Huf ist gut durchblutet, symmetrisch geformt und zeigt keine Risse, Verformungen oder faulige Strukturen. Regelmäßige Pflege durch den Hufschmied oder Hufbearbeiter, saubere Haltung und artgerechte Bewegung sind elementar, um die Hufgesundheit zu erhalten.
Verschiedene Fundamenttypen – angepasst an Zuchtziel und Rasse
Das Fundament eines Pferdes variiert stark je nach Rasse, Verwendungszweck und Zuchtziel:
Araber besitzen ein trockenes Fundament, was bedeutet, dass ihre Sehnen und Gelenke deutlich hervortreten und kaum von Fett oder Fleisch überlagert sind. Diese Trockenheit wird mit Härte und Widerstandsfähigkeit gleichgesetzt. Ihr eher zierliches Fundament passt zu ihrer Leichtigkeit, Schnelligkeit und Ausdauer.
Warmblüter, wie sie oft im Sport anzutreffen sind, haben in der Regel ein mittelschweres, gut proportioniertes Fundament. Es ist stabil genug für Belastungen im Springen oder in der Dressur, dabei jedoch nicht so schwerfällig wie bei Zugpferden.
Kaltblüter verfügen über ein kräftiges, stabiles Fundament mit großen, festen Gelenken und kräftigen Röhrbeinen. Diese Stabilität ist notwendig für ihre ursprüngliche Verwendung als Zug- oder Arbeitspferde, bei der hohe Kräfte auf die Gliedmaßen wirken.
Schutz durch Accessoires – Gamaschen, Bandagen und Hufglocken
Zum Schutz des Fundaments – vor allem bei Training, Turniereinsatz oder auf schwierigen Böden – kommen diverse Schutzausrüstungen zum Einsatz:
Gamaschen schützen Sehnen, Bänder und das Röhrbein vor Schlagverletzungen – sei es durch die Eigenbewegung des Pferdes oder durch äußere Einflüsse.
Bandagen bieten leichten Schutz und werden oft zur Unterstützung der Sehnen in der Dressur verwendet, benötigen jedoch korrektes Anlegen, um Druckstellen oder Durchblutungsprobleme zu vermeiden.
Hufglocken schützen den empfindlichen Hufballenbereich und verhindern das Abtreten von Hufeisen – insbesondere bei Pferden, die dazu neigen, sich mit den Hinterhufen in die Vorderhufe zu treten.
Fazit
Das Fundament eines Pferdes – mit dem Huf als zentralem Baustein – ist von essenzieller Bedeutung für das gesamte Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und die Gesunderhaltung des Tieres. Unterschiede im Fundament spiegeln die zuchtspezifischen Anforderungen wider, von leichtem, trockenem Fundament bei arabischen Pferden bis hin zum massiven Fundament der Kaltblüter. Durch konsequente Pflege, regelmäßige Kontrolle und gezielten Schutz durch passende Ausrüstung kann das Fundament langfristig gesund erhalten und vor Verletzungen geschützt werden. Ein gutes Fundament ist nicht nur die Basis der Bewegung, sondern auch der Schlüssel zu einem langen, gesunden Pferdeleben.
Pferde schlafen häufig im Stehen; zum Ausruhen, wird das Knie quasi ausgeklingt und ein Hinterhuf angewinkelt aufgestellt, um ein Bein zu entlasten.
Kaltblutpferde stehen auf einem starken Fundament mit entsprechend großen Hufen. Häufig werden ihre Beine durch einen Fesselbehang geschützt.
Bandagen sind nicht nur optisch schön, sie schützen auch die empfindlichen Pferdebeine vor Verletzungen (z.b. an den Sehnen und Bändern)
Insbesondere Sport- und Kutschpferde bekommen häufig Hufeisen, aber auch Pferde mit Fehlstellungen bekommen Korrekturbeschlag, um Verletzungen vorzubeugen und Fehlstellungen auszugleichen.
Verletzungen und Krankheiten an den Beinen und Hufen bedürfen einer steten Pflege
Das Fundament eines Pferdes fließt auch aus züchterischer Sicht in die Bewertung des Exterieurs mit ein.
Mitunter lassen sich an den Beinen des Pferdes Markierungen feststellen
Pferdebeine sind mitunter sehr stark belastet, da die Tiere nahezu permanent darauf stehen. Dies hat zur Folge, dass durch die stete Belastung auch Ermüdungserscheinungen erfolgen können.
Auch kranke Pferde, wie dieses Pferd mit Wassereinlagerung, brauchen – je nach Krankheitsbild – durchaus ein gewisses Maß an Bewegung, was immer mit dem Tierarzt / Schmied abgestimmt werden sollte. Hier war die Bewegung sogar nötig, um den Lymphfluss in den Gliedmaßen anzuregen.
Das Fundament des Pferdes / Ponies ist wichtig für ein gesundes Pferdeleben – von Anfang an!
Das Kühlen / Abspritzen der Beine tut den Pferden, insbesondere nach Belastung und an heißen Tagen gut.
Ein gesundes Fundament sorgt dafür, dass das Pferd zu Vielem in der Lage ist. Dieses Pferd hat z.B. gelernt, sich auf den eigenen Beinen so auszubalancieren, dass es auf Kommando in der Lektion „Bergziege“ verweilen kann. Neben Balance braucht es hier eine Menge Kraft.
Fesselbehang umspielt die gewaltigen Hufe zweier riesiger Shire Horses.
Liegen Fehlstellungen vor oder ist das Pferd an den Beinen / Hufen erkrankt, versucht es häufig, die schmerzenden Punkte zu entlasten.
Gerade im Training stehende Pferde bekommen häufig zum Schutz der Gliedmaßen Bandagen oder Gamaschen umgeschnallt.
ein Araber steht zumeist auf einem recht trockenen Fundament, häufig mit sichtbaren Sehnen und schmalen Beinen und kleinen, harten Hufen.
Da sie häufig harte Arbeit auf dem Feld oder im Wald verrichten, wurde Kaltblütern ein sehr stabiles Fundament mit entsprechenden breiteren Beinen und großen Hufen herangezüchtet.
Sportpferde und Ponies bekommen, wie bereits erwähnt, nicht nur zur optischen Zier Bandagen und Gamaschen
Für die Arbeit (im Schnee )werden häufig Stollen / Stifte in die Hufeisen gedreht, damit die Pferde nicht ausrutschen.
Bei steter Pflege können Pferde auch bis ins hohe Alter auf gesunden Beinen stehen. Mitunter können Pferde aber schon altersbedingt Arthrosen entwickeln. Auch dies bedarf entsprechender Pflege und Behandlung mit angepasster Fütterung.
Fotos: S. Hagedorn