Der Chinesische Schopfhund: Exotischer Charme auf vier Pfoten

Erstmalig begegnete mir der Chinesische Schopfhund als Protagonist auf der Kinoleinwand. In dem Film „Wie werde ich ihn los in 10 Tagen“ tritt ein pfiffiger kleiner Schopfhund auf und verkörpert das, was viele unter dem Rassbild des Schopfhundes verstehen. Ein niedliches Schoßhündchen mit hochtrabendem Namen. Das hinter dem kleinen, exotischen Rassehund viel mehr steckt, konnte ich später bei dem Besuch eines Tierheimes erleben, in welchem ein solcher Hund treuer Begleiter der Betreiber war. 

Ein verspielter, anhänglicher aber auch sensibler Hund, der neben den üblichen Bedürfnissen aller Hunde aber auch aufgrund der Beschaffenheit seines Fells (bzw. eher der Haut) noch ergänzende Pflege braucht. So erfuhr ich dort erstmals, dass die Hunde, die schon quasi zu den Nackthunden zählnen, u.a. auch bei Rheumapatienten sehr beliebt waren, da die Haut des Hundes ihre Wärme auf den Besitzer beim Streicheln übertragen wird und so auch dem Rheumatiker Linderung in den Gelenken verschaffen kann. So ist die Nähe zwischen Mensch und Tier  mitunter einmal mehr eine win-win- Situation für beide. Mehr in dem folgenden Artikel mit Steckbrief. Ein paar Fotografien eines dieser Tiere dürfen zum Schluss natürlich nicht fehlen. 

Der Chinesische Schopfhund ist eine der auffälligsten und außergewöhnlichsten Hunderassen der Welt. Mit seinem zarten Körperbau, der oft nahezu haarlosen Haut und den eleganten, lang behaarten Partien an Kopf, Schwanz und Pfoten zieht er schnell alle Blicke auf sich. Doch hinter dem auffälligen Äußeren verbirgt sich ein liebevoller, intelligenter und anhänglicher Begleiter.

Herkunft und Geschichte

Trotz seines Namens ist der genaue Ursprung des Chinesischen Schopfhundes nicht eindeutig belegt. Es wird vermutet, dass haarlose Hunde bereits in der Antike in verschiedenen Teilen der Welt existierten – etwa in Afrika, Südamerika und Asien. Die moderne Rasse, wie wir sie heute kennen, wurde jedoch vor allem in China und später in Europa und den USA gezielt weitergezüchtet.

Besondere Popularität erlangte die Rasse im 20. Jahrhundert, unter anderem durch Auftritte auf Hundeausstellungen und in den Medien. Die auffällige Optik des Schopfhundes machte ihn schnell zu einem Liebling von Künstlern, Designern und Hundeliebhabern mit einem Faible für das Außergewöhnliche.

Zwei Varietäten: Hairless und Powder Puff

Der Chinesische Schopfhund existiert in zwei Varietäten:

  • Hairless (nackt): Diese Variante hat keine oder nur sehr geringe Behaarung am Körper. Typisch sind lange Haare an Kopf (Schopf), Schwanz (Feder) und Pfoten (Socken).

  • Powder Puff (mit Fell): Diese Form besitzt ein weiches, seidiges Haarkleid am ganzen Körper. Die Powder Puff-Variante ist ebenfalls reinrassig und aus denselben Würfen wie die Hairless-Hunde stammend.

Charakter und Wesen

Der Chinesische Schopfhund ist bekannt für sein freundliches, verspieltes und sensibles Wesen. Er ist sehr menschenbezogen, liebt engen Kontakt zu seiner Familie und eignet sich hervorragend als Wohnungshund. Mit Kindern und anderen Haustieren kommt er in der Regel gut zurecht, solange er frühzeitig sozialisiert wurde.

Er neigt dazu, ein „Schattenhund“ zu sein – er folgt seinen Menschen gerne auf Schritt und Tritt und möchte überall dabei sein.

Pflege und Haltung

  • Hautpflege (Hairless): Da der Hairless kaum Fell besitzt, ist seine Haut besonders empfindlich. Regelmäßige Pflege ist notwendig, um Trockenheit, Pickel oder Sonnenbrand zu vermeiden. Eine milde Feuchtigkeitscreme und Sonnenschutz sind empfehlenswert.

  • Fellpflege (Powder Puff): Das seidige Fell des Powder Puff muss regelmäßig gebürstet werden, um Verfilzungen zu vermeiden.

  • Kälteempfindlichkeit: Hairless-Hunde brauchen im Winter einen Mantel oder Pullover. Auch in kühlen Räumen kann ihnen schnell kalt werden.

  • Bewegung: Der Schopfhund ist lebhaft, aber kein Hochleistungssportler. Tägliche Spaziergänge und Spielzeiten reichen in der Regel aus, um ihn körperlich und geistig auszulasten.

Gesundheit

Wie viele kleine Rassen kann der Chinesische Schopfhund einige genetische Veranlagungen mitbringen, etwa zu Zahnproblemen (vor allem die Hairless-Variante), Augenkrankheiten oder Hautproblemen. Eine seriöse Zucht mit Gesundheitskontrollen ist daher besonders wichtig.

Für wen eignet sich der Chinesische Schopfhund?

Diese Rasse passt gut zu:

  • Menschen, die viel Zeit mit ihrem Hund verbringen möchten

  • Allergikern (manche reagieren weniger auf haarlose Hunde, allerdings ist das individuell verschieden)

  • Familien mit älteren Kindern

  • Stadtbewohnern oder Menschen mit wenig Platz, die dennoch einen aktiven und liebevollen Hund möchten

Fazit

Der Chinesische Schopfhund ist ein einzigartiger Begleiter – nicht nur wegen seines außergewöhnlichen Aussehens, sondern auch durch sein liebevolles und sanftes Wesen. Wer bereit ist, in Haut- oder Fellpflege zu investieren und einen engen sozialen Kontakt zu seinem Hund sucht, wird mit einem treuen Freund fürs Leben belohnt.

 

🐾 Steckbrief: Chinesischer Schopfhund

KategorieInformation
RassebezeichnungChinesischer Schopfhund (Chinese Crested Dog)
HerkunftVermutlich China (genaue Herkunft umstritten)
Gruppe (FCI)Gruppe 9: Gesellschafts- und Begleithunde
SektionSektion 4: Haarlose Hunde
Größe23–33 cm Schulterhöhe
Gewicht2–6 kg
Lebenserwartungca. 12–15 Jahre
VarietätenHairless (nackt), Powder Puff (mit Fell)
Fell/HautHairless: nur Haar an Kopf, Pfoten, Schwanz
Powder Puff: seidiges, langes Fell
FarbenVielfältig – alle Farben und Kombinationen möglich
CharakterAnhänglich, verspielt, intelligent, sensibel
FamilientauglichkeitSehr gut – freundlich zu Kindern & anderen Tieren
BewegungsdrangMittel – liebt Bewegung, braucht aber keinen Leistungssport
PflegeaufwandHoch: Hautpflege (Hairless) oder Fellpflege (Powder Puff) nötig
BesonderheitenHaut empfindlich gegenüber Sonne/Kälte (Hairless)
Oft schlechte Zahnentwicklung bei Hairless
Geeignet für

Allergiker (bedingt), Senioren, Familien, Stadtwohnungen

 

Fotos: S. Hagedorn

Chinese crested powderpuff – großer Name, kleiner Hund

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